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BGH, Beschluss vom 31. Mai 2005 - 5 StR 85/05


Entscheidungstext  
 
BGH, Beschl. v. 31.5.2005 - 5 StR 85/05
5 StR 85/05
BUNDESGERICHTSHOF
BESCHLUSS
vom
31.05.2005
in der Strafsache
gegen
wegen gewerbsmäßiger Hehlerei
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Der 5. Strafsenat des Bundesgerichtshofs hat am 31.05.2005
beschlossen:
Die Revision des Angeklagten S gegen das Urteil
des Landgerichts Berlin vom 13. September 2004 wird nach
§ 349 Abs. 2 StPO als unbegründet verworfen, jedoch mit
der Maßgabe (§ 349 Abs. 4 StPO), daß
a) in die Gesamtfreiheitsstrafe von einem Jahr und fünf Monaten
auch die Einzelstrafe aus dem Urteil des Amtsgerichts
Tiergarten in Berlin vom 15. März 2000 - 337 Ds
209/99 - einbezogen wird;
b) der Angeklagte S im übrigen unter Einbeziehung
sämtlicher Einzelstrafen aus dem Urteil des Landgerichts
Berlin vom 7. März 2003 - (533) 68 Js 294/01 KLs
(32/02) - zu einer Gesamtfreiheitsstrafe von sechs Jahren
und sechs Monaten verurteilt wird; die Gesamtfreiheitsstrafen
von fünf Jahren und von einem Jahr und sieben
Monaten entfallen.
Der Angeklagte S hat die Kosten seiner Revision zu
tragen, jedoch wird die Gebühr um ein Viertel ermäßigt. Ein
Viertel der im Revisionsverfahren entstandenen gerichtlichen
Auslagen und notwendigen Auslagen des Angeklagten
S fallen der Staatskasse zur Last.
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G r ü n d e
1. Die Gesamtstrafbildung des Landgerichts durch Bildung mehrerer
Gesamtstrafen in Anwendung des § 55 StGB erweist sich in zwei Punkten
als korrekturbedürftig.
a) Die Einbeziehung einer im März 2000 gegen den Beschwerdeführer
verhängten viermonatigen Freiheitsstrafe für eine weitere vor der ersten
maßgeblichen Zäsur (Urteil des Amtsgerichts Tiergarten in Berlin vom 9. Dezember
1999) begangene Tat war nicht durch Vollstreckung ausgeschlossen
(§ 55 Abs. 1 Satz 1 StGB). Ihre Vollstreckung in Unkenntnis inzwischen erfolgter
Einbeziehung der Strafe hatte nicht die Folge vollständiger Verbüßung,
sondern der Teilvollstreckung jener neuen Gesamtstrafe (§ 51 Abs. 2
StGB). Der Senat gleicht den Fehler in dem bereits in Verletzung des Art. 6
Abs. 1 MRK verzögerten Verfahren durch Nachholung der gebotenen Einbeziehung
auch dieser Strafe in die erste Gesamtstrafe, die er gleichwohl in
unveränderter Höhe beläßt, aus.
b) Das Urteil vom 22. Januar 2001 begründete keine Zäsur, da auch
die dort abgeurteilte Tat vor der ersten Zäsur begangen worden war (vgl.
BGHR StGB § 55 Abs. 1 Satz 1 Zäsurwirkung 13). Die Einzelstrafen für die
Fälle 2 bis 29, die sämtlich nach der ersten Zäsur und vor der zweiten Zäsur
(Urteil des Landgerichts Berlin vom 7. März 2003, sechs nach der ersten Zäsur
begangene Taten betreffend) begangen wurden, sind mit den Einzelstrafen
aus dem letztgenannten Urteil auf eine einzige Gesamtstrafe zurückzuführen.
Der Senat setzt sie mit Rücksicht auf den Konzentrationseffekt bei
Gesamtstrafbildung und unter Bedachtnahme auf die erwähnte Verfahrensverzögerung
selbst um einen Monat niedriger als die bisherige Summe der
gebildeten zweiten und dritten Gesamtstrafe fest. Eine noch gravierendere
Bevorteilung des Beschwerdeführers kann mit Rücksicht darauf nicht in Betracht
kommen, daß hiermit die bisher für die einbezogenen Einzelstrafen
gebildete Gesamtstrafe lediglich um neun Monate und damit nicht einmal um
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die Einsatzstrafe (zehn Monate Freiheitsstrafe) für die hier abgeurteilte Tatserie
überschritten wird, daß ihm mit der eine weitere Anrechnung von vier
Monaten Strafverbüßung nach sich ziehenden weiteren Einbeziehung in die
Gesamtstrafe wegen des ersten Falles (oben a) trotz eines ihm vom Landgericht
insoweit zugebilligten Härteausgleichs ohnehin schon ein überproportionaler
Vorteil zugute kommt und daß ihm das Landgericht mit der Zubilligung
eines zweiten Strafabschlags bereits einen ihm nicht zustehenden Vorteil im
Rahmen der Gesamtstrafbildung zuerkannt hat (vgl. BGHR MRK Art. 6
Abs. 1 Satz 1 Verfahrensverzögerung 16).
2. Der erzielte Teilerfolg des Beschwerdeführers im Gesamtstrafübel
rechtfertigt eine Kostenteilung nach § 473 Abs. 4 StPO.
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