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§
225a StPO
Zuständigkeitsänderung
vor der Hauptverhandlung
(1)
Hält ein Gericht vor Beginn einer Hauptverhandlung die
sachliche Zuständigkeit eines Gerichts höherer
Ordnung für begründet, so legt es die Akten durch
Vermittlung der Staatsanwaltschaft diesem vor; § 209a
Nr. 2
Buchstabe a gilt entsprechend. Das Gericht, dem die Sache vorgelegt
worden ist, entscheidet durch Beschluß darüber, ob
es die Sache übernimmt.
(2) Werden die Akten von einem Strafrichter oder einem Schöffengericht einem Gericht höherer Ordnung vorgelegt, so kann der Angeklagte innerhalb einer bei der Vorlage zu bestimmenden Frist die Vornahme einzelner Beweiserhebungen beantragen. Über den Antrag entscheidet der Vorsitzende des Gerichts, dem die Sache vorgelegt worden ist. (3) In dem Übernahmebeschluß sind der Angeklagte und das Gericht, vor dem die Hauptverhandlung stattfinden soll, zu bezeichnen. § 207 Abs. 2 Nr. 2 bis 4, Abs. 3 und 4 gilt entsprechend. Die Anfechtbarkeit des Beschlusses bestimmt sich nach § 210. (4) Nach den Absätzen 1 bis 3 ist auch zu verfahren, wenn das Gericht vor Beginn der Hauptverhandlung einen Einwand des Angeklagten nach § 6a für begründet hält und eine besondere Strafkammer zuständig wäre, der nach § 74e des Gerichtsverfassungsgesetzes der Vorrang zukommt. Kommt dem Gericht, das die Zuständigkeit einer anderen Strafkammer für begründet hält, vor dieser nach § 74e des Gerichtsverfassungsgesetzes der Vorrang zu, so verweist es die Sache an diese mit bindender Wirkung; die Anfechtbarkeit des Verweisungsbeschlusses bestimmt sich nach § 210. |
Strafprozessordnung,
Stand 05.09.2017
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StPO § 225a § 225a Abs. 1 bis 3 StPO findet im Berufungsverfahren entsprechende Anwendung. BGH, Beschluss vom 19. Dezember 2002 - 1 StR 306/02 - LG Ulm/Donau wistra 2008, 108 |
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